Eigentlich standen die Azoren überhaupt nicht auf meinem Reiseplan für die nächste Zeit, doch das Angebot war einfach zu verlockend. Ab Kopenhagen in der Business Class über Amsterdam und Lissabon auf die Azoren für unter 200 Euro und ein bevorstehender Feiertag… da musste ich nicht lange überlegen. Buchen!
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Mein separat gebuchter SAS-Zubringer brachte mich nach einem Mittagessen in der Lufthansa Senator-Lounge ab Berlin-Tegel zunächst nach Kopenhagen.
SAS A320 OY-KAY „Runar Viking“ als Flug SK 1674 TXL-CPH.
Nach 57 Minuten Flugzeit hatte ich in Kopenhagen ca. 2 Stunden Zeit, bis mein Anschlussflug startete. Meine KLM-Bordkarten konnte ich erst in Kopenhagen am Transferschalter entgegennehmen, alle übrigen Bordkarten waren dagegen als Mobile Ticket verfügbar. Nicht nachvollziehbar, aber auch kein Problem.
Die Aviator-Lounge war akzeptabel. Nichts dolles, aber besser als am Gate herumzusitzen.
KLM B737-700 PH-BGD „Goldcrest“ stand als Flug KL 1132 CPH-AMS bereit.
Der 1:31 Stunden dauernde Flug war angenehm, der Service ok.
In Amsterdam blieben wiederum ca. 2 Stunden bis zum Weiterflug. Auch in der KLM Crown Lounge ließ es sich angenehm verweilen. Das Angebot ist deutlich besser als in der Contract Lounge in Kopenhagen.
Zu abendlicher Stunde ging es mit der KLM B737-800 PH-BXL „Sparrow Hawk“ in 3:06 Stunden Flugzeit als Flug KL 1697 AMS-LIS weiter nach Lissabon.
Langsam wurde es anstrengend – des vielen Essens wegen 🙂
Bereits der Anflug auf Lissabon war sehenswert.
Anstatt über Nacht im Flughafen zu verweilen, kaufte ich mir ein Metroticket und machte mich auf zu einer nächtlichen Erkundungstour durch Lissabon. Die Stadt war mir bereits von einem Besuch ein paar Jahre früher in guter Erinnerung, also fand ich mich schnell zurecht.
Estatua Dom Joao I (Statue von König Joao I.)
Elevador de Santa Justa (Aufzug Santa Justa)
Arco da Rua Augusta (Bogen Augustastraße)
Patio da Gale
Cais das Colunas (Pier)
Praca do Comercio
Igreja de Nossa Senhora da Conceicao Velha (Kirche Unserer Lieben Frau von Conceicao Velha)
Von meinem vorherigen Besuch erinnerte ich mich noch an eine nette Kneipe, die ich dann auch aufsuchte. Um nicht alleine herumzustehen suchte ich das Gespräch mit ebenfalls verloren dastehenden Gestalten. Als ich dann als Antwort jedoch gefragt wurde, was ich denn wolle, Kokain, Haschisch oder etwas Härteres, dachte ich zur mir selbst: Komische Gestalten kannst du auch am Flughafen haben, Mister Tom. Zurück zum Flughafen! Gesagt getan, Uber gerufen und zurück.
Mittlerweile war die Sicherheitskontrolle dummerweise geschlossen. Also verbrachte ich ca. eine Stunde damit, durch den Flughafen zu streifen. Ich musste bis 4 Uhr warten, um wieder in den Sicherheitsbereich zu gelangen. Dafür war die Lounge zunächst noch geschlossen. Diese öffnete erst um 5 Uhr. Mein Flug ging gegen 6.
SATA A320 CS-TKQ „Atlantico“ als Flug S4 121 LIS-PDL.
Der Kaffee war absolut inakzeptabel. Ein mit heißem Wasser aufgegossenes Pülverchen. Auf die Frage, ob es mir denn nicht schmecke und ich einen anderen Kaffee haben wolle, lehnte ich dankend ab.
Nach 2:20 Stunden in Ponta Delgada auf Sao Miguel angekommen erwartete mich herrlichstes Wetter bei gut 20 Grad und nettes Fluggerät.
Der AeroBus brachte mich für 5 Euro (hin und rück, es gibt nur Return-Tickets) nach Ponta Delgada. Da es noch zu früh zum einchecken im Hotel war, machte ich mich fußläufig auf Erkundungstour.
Igreja Matriz De Sao Sebastiao (Kirche St. Sebastian)
Portas da Cidade
Hafen
Ermida da Mae de Deus (Kapelle der Mutter Gottes) mit einem tollen Blick über die Stadt.
Forte de S. Bras de Ponta Delgada (Fort)
Markthalle
Teatro Micaelense (Theater)
Am nächsten Morgen nach dem Auschecken fuhr ich mit dem Bus nach Furnas. Dies gestaltete sich recht abenteuerlich. Zuerst waren wegen einem Radrennen die Straßen gesperrt. Der Busfahrer holte uns ab und brachte uns zum entfernt geparkten Bus. Der Fahrpreis von exakt 4,03 Euro wurde mir freundlicherweise auf 4,00 Euro reduziert, da ich kein Kleingeld hatte, ich diesen Betrag in Münzen hatte und der Busfahrer meinen Geldschein nicht wechseln wollte. Der Bus raste hupend durch kleine Dörfer, enge Gassen und jagte Autos und LKWs der Reihe nach rückwärts, bergauf bergab aus dem Weg.
Kurz vor Furnas stieg ich am See aus. Den Lagoa das Furnas umrundete ich zunächst fußläufig. Vulkanaktivitäten locken dort mit schwefligen Gerüchen und erholsamer Natur. Vom vorhergesagten Regen war zum Glück nichts übrig geblieben.
Nach einer Runde um den See ging es fußläufig in den Ort.
Auch dort finden sich heiße Mineralquellen.
Terra Nostra Garden – durchaus einen Besuch wert, im Frühling sicher nochmal um Welten besser.
Oops…
Cozido das Furnas – Eintopf aus dem Vulkanerdloch. Naja…
Zeit für den Rückweg. Während ich auf den Bus wartete, wurde ich plötzlich von Einheimischen angesprochen, ob ich mit nach Ponta Delgada fahren wolle. Sie würden ohnehin dorthin fahren. Warum nicht. So blieb mir eine achterbahnähnliche Busfahrt erspart. Aber auch der Fahrstil des Fahrers war gewöhnungsbedürftig. Immerhin erfuhr ich, dass die drei in Furnas in einem Restaurant ausgeholfen hatten und sonst in Ponta Delgada in einem Hotel arbeiteten. Mit an Bord war außerdem noch ein französischer Backpacker. Netterweise wurde ich sogar direkt am Flughafen abgesetzt. Gastfreundschaft gibt es auf den Azoren definitiv noch.
Die SATA-Lounge ist übersichtlich, es lässt sich dort aber durchaus aushalten.
SATA A320 CS-TKP „Sao Jorge“ brachte mich als Flug S4 128 PDL-LIS in 2:15 Stunden zurück nach Lissabon.
Diesmal blieb ich im Flughafen bei den anderen Schnarchnasen, obgleich ich mich nicht schlafen legte.
Mein Flieger war bereits da. KLM B737-800 PH-BCE „Bluethroat“ sollte mich später als Flug KL 1692 LIS-AMS zurück nach Amsterdam bringen.
Erstes Frühstück im Flieger…
Nach 2:44 Stunden Flugzeit zweites Frühstück in der KLM Crown Lounge in Amsterdam. Außerdem gab es dort eine Dusche. Danach fühlte ich mich fit genug für den Rest des Tages.
KLM B737-700 PH-BGX „Oystercatcher“ als Flug KL 1129 AMS-CPH. Flugzeit: 1:25 Stunden.
In Kopenhagen hatte ich aus Sicherheitsgründen einige Stunden als Puffer für meinen separat gebuchten Anschlussflug eingebaut. Solange wartete ich in der SAS Lounge.
SAS A321 OY-KBL „Gunnbjoern Viking“ brachte mich als Flug SK 1677 schließlich in 55 Minuten Flugzeit zurück nach Berlin.
Ohne einen Urlaubstag hatte ich dank eines Feiertags das Maximale aus meinem kleinen Ausflug herausgeholt. Die Azoren sind eine Reise wert, sicher auch länger als nur zwei Tage. Die Menschen sind gastfreundlich und sicher gibt es auch auf den anderen Inseln viel zu entdecken. Jetzt brauche ich aber erstmal eine (kurze) Pause und etwas Ruhe 🙂